Praxis für Physiotherapie
Sybille Galland
Schillerstr. 34
30159 Hannover
Telefon: (0511) 3 63 15 76
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Am 3. Juni 2025 findet der bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz statt, initiiert von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Der Deutsche Verband für Physiotherapie – Physio Deutschland, als führende Stimme der Physiotherapie, beteiligt sich aktiv an dieser wichtigen Initiative, um das Bewusstsein für wirksame Schmerztherapien zu stärken und sich für eine bessere Versorgung von Schmerzpatient*innen in Deutschland einzusetzen.
Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen in Deutschland und sind eine ernsthafte gesellschaftliche Herausforderung. Physiotherapeutische Behandlung kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, Schmerzpatient*innen gezielt zu unterstützen und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. „Physiotherapie bietet vielen Schmerzpatient*innen eine echte Perspektive auf Schmerzlinderung – ohne direkt zu Medikamenten oder invasiven Eingriffen greifen zu müssen.
Bewegungstherapie, gezielte manuelle Techniken und patientenorientierte Aufklärung und Beratung sind essenziell für einen ganzheitlichen Ansatz“, betont Dr. Claus Beyerlein, Vorstandsmitglied bei Physio Deutschland, Regionalverband Baden-Württemberg sowie erfahrener Physiotherapeut und Diplom-Sportwissenschaftler.
Physiotherapie bei Schmerzen – Evidenzbasierte Therapie für Betroffene
Physiotherapie ist eine tragende Säule der multimodalen Schmerztherapie, besonders bei chronischen Schmerzen. Wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung physiotherapeutische Maßnahmen, insbesondere aktive Bewegungstherapie, manuelle Therapie und die Aufklärung der Patient*innen, auf die Schmerzlinderung und die funktionelle Verbesserung.
Eine systematische Übersichtsarbeit aus 2017 bestätigt, dass körperliche Aktivität bei chronischen Schmerzen effektiv sein kann, um Schmerzintensität und Einschränkungen zu reduzieren (Geneen et al., 2017, Cochrane Database Syst Rev). Ebenso zeigen weitere Untersuchungen, dass multimodale Schmerztherapien, einschließlich Physiotherapie, signifikante Verbesserungen bei Patienten mit chronischen Schmerzen erzielen (u.a. Häuser et al., 2021, Pain).
Bundesweite Hotline am Aktionstag gegen den Schmerz
Am Aktionstag gegen den Schmerz beteiligt sich Physio Deutschland an der bundesweiten Hotline für Schmerzpatient*innen. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800 – 18 18 120 stehen am 3. Juni 2025 von 9 bis 18 Uhr verschiedene Expert*innen für Fragen zur Verfügung. Dr. Claus Beyerlein von Physio Deutschland wird persönlich am Telefon sein, um Betroffene zu Fragen rund um die Physiotherapie zu beraten: „Viele Menschen wissen nicht, dass Physiotherapie bei chronischen Schmerzen eine sehr effektive Behandlungsoption ist. Unser Ziel ist es, darüber aufzuklären und Wege der Schmerzlinderung aufzuzeigen.“
Physio Deutschland appelliert an alle Akteure im Gesundheitswesen, sich aktiv am Aktionstag gegen den Schmerz zu beteiligen und gemeinsam das Bewusstsein für wirksame Schmerztherapie zu schärfen. Denn: Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzbehandlung.
Wer ständig Scherzen hat, leidet oft doppelt: körperlich – und seelisch. Viele Betroffene fühlen sich allein gelassen. Genau das möchte der bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz ändern: Am 3. Juni 2025 stehen wieder Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen sowie deren Angehörige im Mittelpunkt. Rund 130 Einrichtungen beteiligen sich mit Vorträgen, Beratungsangeboten und offenen Türen. Begleitet wird der Tag von einer kostenfreien Patientenhotline unter 0800 18 18 120, die zwischen 9:00 und 18:00 Uhr besetzt ist. Außerdem findet eine Online-Pressekonferenz statt. Das Programm und der Anmeldelink sind unten angefügt.
Etwa 23 Millionen Deutsche berichten über chronische Schmerzen. Die Beschwerden gehen bei rund 6 Millionen Betroffenen sogar mit Einschränkungen im Alltag wie Ängsten, Schlafstörungen und sozialem Rückzug einher. Jährlich am ersten Dienstag im Juni ruft die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. Kliniken, ärztliche oder psychologische Praxen, schmerztherapeutische Einrichtungen, Apotheken sowie Pflegedienste, Heime und Physiotherapiepraxen auf, das Thema „Schmerz“ in den Fokus zu rücken. „Es ist wichtig, über die Entstehung von Schmerz aufzuklären und Betroffenen Wege daraus aufzuzeigen“, so Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. „Denn Schmerz wird häufig unterschätzt: Wird er nicht ernst genommen und behandelt, kann er sich schnell chronifizieren, zu einer großen Einschränkung im Alltag werden und die Lebensqualität erheblich mindern“, gibt Isenberg zu bedenken. Bei mehr als der Hälfte aller Menschen mit chronischen Schmerzen dauert es über 2 Jahre, bis sie eine wirksame Schmerzbehandlung erhalten.
Persönliche Beratung – wohnortnah und niederschwellig
„Ziel des Aktionstags ist es, Menschen mit chronischen Schmerzen konkrete Hilfe zu bieten – wohnortnah, niederschwellig und verständlich“, so Isenberg weiter. Vor Ort beraten Schmerzexpertinnen und -experten über moderne Therapieansätze wie multimodale Schmerztherapie, über neue Wege in der Physiotherapie oder psychologische Unterstützung. Eine Übersicht aller teilnehmenden Einrichtungen und Aktionen ist unter www.aktionstag-gegen-den-schmerz.de zu finden.
Hotline für Fragen und Orientierung
Parallel steht am Aktionstag von 9:00 bis 18:00 Uhr die kostenfreie telefonische Patientenhotline 0800 1818120 zur Verfügung. Wer anruft, erreicht erfahrene Fachleute, die aufklären, zuhören und Wege aus der Schmerzspirale aufzeigen. Sie geben Tipps zur besseren Behandlung und erklären, wie geeignete Therapieeinrichtungen gefunden werden können.
Gemeinsam gegen Schmerz – früher erkennen, besser behandeln
Laut Studien vergehen bei mehr als der Hälfte der Betroffenen über zwei Jahre bis zum Beginn einer wirksamen Behandlung. Dabei ist der frühe Beginn entscheidend: Je eher gezielt behandelt wird, desto geringer ist das Risiko, dass Schmerzen chronisch werden. Auch psychische Belastungen, übermäßiger Medikamentenkonsum oder Vermeidungsverhalten können zur Chronifizierung beitragen – und sollten in einer ganzheitlichen Schmerztherapie unbedingt berücksichtigt werden
Nach einem Unfall oder einer längeren Erkrankung wollen die meisten Betroffenen vor allem eins: ihr altes Leben zurück, was meist auch bedeutet, zurück in den Beruf. "Es ist gesetzlich geregelt, dass Arbeitgeber:innen dies ermöglichen müssen", bestätigt Marian Waßmann, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) und erwähnt, dass die meisten Unternehmen ohnehin "ihre Leute" weiter beschäftigen wollen. Dank der zielgerichteten Interventionen von Ergotherapeut:innen werden Betroffene ab dem frühestmöglichen Zeitpunkt in jeder Hinsicht auf die berufliche Wiedereingliederung vorbereitet und für genau ihre Tätigkeit fitgemacht. Sobald die Leistungsfähigkeit der Patient:innen es erlaubt und davon auszugehen ist, dass sie den Anforderungen an ihrem Arbeitsplatz wieder gewachsen sind, begleiten hierfür geschulte Ergotherapeut:innen das Wiedereingliederungsverfahren in Betrieben.
Die Erkrankungen und Verletzungen, die eine längere Arbeitsunfähigkeit nach sich ziehen, sind vielfältig - so, wie die Menschen und ihre jeweiligen Tätigkeiten. Der Ergotherapeut Marian Waßmann bringt viele zurück in den Beruf. Sein Klientel ist bunt gewürfelt, vom Berufsfahrer über Mitarbeitende in Büros bis hin zu Menschen, die offshore auf Ölplattformen arbeiten - alles ist dabei und unterschiedlicher geht es nicht. "Je gezielter und gründlicher Menschen auf exakt die Gegebenheiten und Rahmenbedingungen in ihrem persönlichen Tätigkeitsbereich vorbereitet sind, desto leichter fällt ihnen die Rückkehr in Beruf und Arbeit", erklärt der Ergotherapeut Marian Waßmann und das leuchtet ein. Ob die Phase der Wiedereingliederung möglichst gut und möglichst schnell gelingen kann, beruht auch darauf, dass seine Berufskolleg:inen zunächst in den Reha-Kliniken und danach in den niedergelassenen Praxen optimale Vorarbeit geleistet haben. Darauf können Waßmann und Seinesgleichen sich in aller Regel verlassen, denn berufliche Wiedereingliederung gehörte schon in den Anfängen der Ergotherapie zum Kerngeschäft, auch wenn sie erst später so bezeichnet wurde: Ergotherapeut:innen, zunächst Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut:innen genannt, haben in Deutschland heimgekehrte Soldaten in das Arbeits- und Berufsleben integriert.
Worauf es ankommt: die exakten Anforderungen des einzelnen Arbeitsplatzes kennen
Was steckt hinter ihrem Erfolg? Ergotherapeut:innen fokussieren sich auf das Individuum und seine ganz besonderen, persönlichen Fähigkeiten, Bedürfnisse und Anliegen und ebenso auf die Betätigung - in diesem Fall die Arbeit. "Es ist im Bereich der beruflichen Wiedereingliederung von elementarer Bedeutung, Menschen gezielt vorzubereiten; jede:n nach "Schema F" ein bestimmtes Gewicht heben, über Kopf arbeiten oder alle denselben Parcours absolvieren zu lassen, passt höchstens stellenweise und hat nichts mit zeitgemäßem Vorgehen zu tun", verdeutlich der Ergotherapeut die zentralen Aspekte seiner Arbeit. Bei Ergotherapeut:innen geht es darum, den Arbeitsplatz und die einzelnen Tätigkeiten bis in alle Einzelheiten zu erfassen. In einem ersten Gespräch bitten sie ihre Patient:innen daher, ihren Arbeitsplatz zu beschreiben. In vertiefenden Fragen klären Ergotherapeut:innen, wie ein typischer Arbeitstag aussieht, welche Aufgaben im Einzelnen zu erfüllen sind und in welchen Körperhaltungen dies geschieht. Auch wollen sie wissen, ob mit Maschinen und Werkzeugen gearbeitet wird, wenn ja, mit welchen, ob der- oder diejenige tragen muss, wenn ja, wieviel, wie weit, wie oft und so weiter und so weiter. Ein entsprechender, speziell hierfür entwickelter Fragenkatalog bildet die Grundlage, um wirklich jeden auch noch so ungewöhnlichen Arbeitsplatz mitsamt seinen Rahmenbedingungen transparent zu machen.
Testen und Evaluieren: Ergotherapeut:innen überprüfen fortwährend die Leistungsfähigkeit
Ein weiterer Parameter, der bei der beruflichen Wiedereingliederung eine Rolle spielt, ist die Leistungsfähigkeit der Patient:innen. Ist geklärt, welche Anforderungen am Arbeitsplatz bestehen, führen Ergotherapeut:innen die ersten Testungen und Evaluationen, also Bewertungen, durch. "Ergotherapeut:innen testen anfangs und dann immer wieder, wo steht der Patient beziehungsweise die Patientin und wie weit sind die derzeitigen Fähigkeiten von dem entfernt, was er oder sie für ihre beruflichen Aufgaben benötigt", sagt Waßmann und veranschaulicht dies exemplarisch: "Der oder die Bäckereifachverkäufer:in muss vor Beginn der beruflichen Wiedereingliederung unter anderem in der Lage sein, Backbleche auf einer bestimmten Höhe in den Ofen zu schieben, Fliesenleger:innen und andere Handwerker:innen müssen sich hinknien, auf den Boden kommen, auf Leitern steigen oder Gewichte tragen können, Mitarbeitende in Büros und Verwaltungen müssen imstande sein, längere Zeit zu sitzen, sich gegebenenfalls auf komplexe Sachverhalte zu konzentrieren und mehr". Um das Training so realitätsnah als möglich zu gestalten, nutzen Ergotherapeut:innen vorzugsweise Therapiegerätesysteme, an denen nahezu jeder Arbeitsplatz mit seinen typischen Arbeits- und Bewegungsabläufen, Arbeitsmaterialien und Werkzeugen nachgestellt werden kann.
Zeitgemäße Ausrichtung: Ergotherapeut:innen gestalten berufliche Wiedereingliederung individuell
Oft sind Hilfsmittel nötig, um nach überstandener Erkrankung oder Verletzung wieder am Arbeitsplatz bestehen zu können. Werkzeuge, die aus superleichtem Material sind, Griffverdickungen, um einen Hammer oder ein anderes Tool besser fassen zu können - Ergotherapeut:innen kümmern sich von Anfang an darum, dass benötigte Hilfsmittel besorgt oder organisiert und wenn möglich vom Kostenträger finanziert werden. Waßmann berichtet von einem Fall, bei dem eine Frau eine Hand wegen einer zu schweren Verletzung nicht mehr zum Schreiben nutzen konnte. Die Abhilfe: eine besondere Tastatur, bei der die Tasten kleiner und enger beieinander liegen, sodass betroffene Personen auch mit nur einer Hand noch schnell tippen können. So finden sich für jede und jeden individuelle Lösungen, damit es gut gewappnet mit der beruflichen Wiedereingliederung losgehen kann. "Die ersten Tage im Betrieb sind zum "Warming-up" da: Aufgelaufene E-Mails checken, Übergaben und andere aktuelle Dinge mit Kolleg:innen besprechen und erledigen - da können die Berufsrückkehrer schon ein erstes Urteil fällen und herausfinden, ob sie klarkommen", beschreibt Waßmann sein Vorgehen. Der Ergotherapeut kommt frühestens ab dem dritten oder vierten Tag in den Betrieb, um zu schauen, wie es läuft, sofern der Kostenträger das unterstützt. Gemeinsam mit seinen Patient:innen begeht der Ergotherapeut den Arbeitsplatzes, begutachtet ergonomische Gegebenheiten und - wenn nötig und hilfreich - adaptiert und passt noch mehr an, um das Arbeiten weiter zu erleichtern oder Abweichungen oder vielleicht auch Kompromisse mit dem Arbeitgeber herbeizuführen. Auch Veränderungen des Wiedereingliederungsplans gehören zu den Aufgaben von Ergotherapeut:innen: Sind die geplanten Arbeitszeitsteigerungen möglich, kann es schneller oder muss es langsamer gehen? Ergotherapeut:innen wie Marian Waßmann besitzen viel Knowhow, sind anerkannte und geschätzte Partner:innen der beteiligten Ärzt:innen, Kostenträger und der Unternehmen. Kurzum: man vertraut sich gegenseitig und weiß die Expertise der Wiedereingliederungsprofis zu schätzen.
Knowhow-Transfer: Fortbildungen zur beruflichen Wiedereingliederung an der DVE Akademie für Ergotherapeut:innen
Das Wissen, das mit den vielen unterschiedlichen Tätigkeiten, Anforderungen und Menschen verknüpft ist, hat Marian Waßmann zunächst von seinem Arbeitgeber erworben und dann durch seine lange Berufserfahrung weiter ausgebaut. Diesen Erfahrungsschatz und alles weitere, worauf es im Bereich der beruflichen Wiedereingliederung ankommt, gibt er gerne weiter. In Fortbildungen der Akademie des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) vermittelt er seinen Berufskolleg:innen, auf welche Knackpunkte es besonders zu achten gilt und wie ein transparentes Miteinander zum Erfolg führt. "Schlussendlich, und das macht die Arbeit dann besonders erfreulich, ist es so, dass auch die meisten Arbeitgeber mit uns an einem Strang ziehen, um geschätzte Mitarbeiter:innen und deren Können und Wissen im Unternehmen zu behalten", resümiert der Ergotherapeut Waßmann. Dank ihm und seiner im Bereich der beruflichen Wiedereingliederung speziell qualifizierten Berufskolleg:innen gelingt es in vielen Fällen, Menschen nach einer längeren Zeit der Arbeitsunfähigkeit vollumfänglich in ihr Unternehmen zurückzubringen.
Informationsmaterial zu den vielfältigen Themen der Ergotherapie gibt es bei den Ergotherapeut:innen vor Ort; Ergotherapeut:innen in Wohnortnähe auf der Homepage des Verbandes unter https://dve.info/service/therapeutensuche und hier geht's zum Podcast dve-podcast.podigee.io
Bildunterschrift:
Ergotherapeut:innen, die sich auf berufliche Wiedereingliederung spezialisiert haben, orientieren sich - und das ist typisch für diese Berufsgruppe - an den individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten Betroffener. So stellen sie sicher, dass Menschen nach ihrer Erkrankung oder einem Unfall optimal für ihren Wiedereinstieg in das Arbeitsleben vorbereitet sind.